Das Konzept

Точка.Зрения/View.Point/Blick.Punkt (litpoint.org) ist eine:
1) Internetseite, wo moderne Literaturwerke (18+) in russischer Sprache täglich veröffentlicht werden;
2) Autorengemeinschaft mit einer Geschichte von mehr als 20 Jahren.
Wir behaupten, dass die zeitgenössische Literatur ein wichtiger Bestandteil der Weltgeschichte und Kultur ist und unmittelbar für die Zukunft gespeichert werden soll. Wir sind tolerant gegenüber jeglichen literarischen Stilrichtungen (auch Songtexten), stellen aber gleichzeitig hohe Ansprüche an Form und Inhalt, was den demokratischen Charakter der Aussage des Autors sichert.
Heute umfasst das Projektteam Menschen aus vielen verschiedenen Regionen und Ländern. Wir sind vereint durch die russische Sprache als Kommunikationsmittel und durch das Streben nach Gewaltlosigkeit, Humanismus und Frieden auf der Erde. Unser Projekt ist weder kommerziell noch staatlich unterstützt, es ist eine offene Initiative. Außerdem setzen wir kein Gleichheitszeichen zwischen unserer Sprache und der russischen Kultur; Russisch ist eine Muttersprache für Menschen mit verschiedenen Staatsangehörigkeiten, somit ist sie ein Teil der Biografie des Autors, nicht der Nationalität oder der sozialen Position.
Da der Domainname Litpoint.Org einem deutschen Staatsbürger gehört, unterliegt unser Portal der Zuständigkeit dieses Landes. Das Urheberrecht verbleibt vollständig bei den Autoren. Die Veröffentlichungen sind kostenlos, alle Mitglieder des Vereins beteiligen sich ehrenamtlich daran, finanzieren sich aus eigenen Mitteln und erhalten keinerlei Einnahmen.

Der Redaktionsrat

• Olga Agur (Israel)
• Alena Maksakova (Deutschland)
• Elena Mokrushina (Russland)
• Julia Nemirowskaja (USA)
• Tikki Shelyen (Bulgarien)

Die Geschichte

Der Literaturverein Blick.Punkt wurde von dem Moskauer Dichter und Musiker Alexei Karakovsky am 10. Oktober 2000 in Tula gegründet. Die ersten 17 Teilnehmer waren russische Rockmusiker, Prosaautoren und Dichter, die ihre Werke in den 1990er Jahren im Samisdat veröffentlichten. Bald wurde die Website des Vereins eröffnet. Im September 2001 wurde der Literaturverein zu einem internationalen Online-Magazin umgestaltet. Die Zahl der Teilnehmer wuchs schnell; die Werke unternehmungslustigster Autoren wie Vita Shtivelman, Maria Polyanskaya, Oleg Asinovsky, Alexander O’Karpov, Vladimir Lantsberg wurden auf den Seiten der Zeitschrift veröffentlicht. Das Ziel, einen eigenen Almanach herauszugeben, wurde 2003 und 2005 (in zwei Teilen) mit Unterstützung des Verlags Oleg Firsov (Litcon-Press) erreicht. Das Kulturleben fand auf der Straße statt: Seit 2001 organisiert unsere Gemeinde regelmäßig Straßendichterlesungen im Neskuchny-Garten, am Stary Arbat und an anderen berühmten Orten.
Im Juni 2003 hat das Internetmagazin Blick.Punkt die Domainadresse lito.ru erhalten, unter welcher es für die nächsten 19 Jahre funktionierte. Nachdem Alexei Karakovsky 2005 zum Moskauer Schriftstellerverband wechselte, wurde Blick.Punkt von dem Schriftsteller Sergei Alkhutov geleitet. Zu dieser Zeit erreichte der Verein ihren Höhepunkt der Popularität. Blick.Punkt veranstaltete den Literaturwettbewerb „Bekar“, organisierte Lesungen und Konzerte im Moskauer Haus der Schriftsteller, im Mayakovsky-Museum, in der Hyperion-Buchhandlung, im Doolin-House Club (das Projekt „Literatursonntag“) sowie im Café „Kolonie“, deren Gastgeberin die Schriftstellerin Maria Polyanskaya war. Die Prosaautoren Aleksey Petrov, Stanislav Furta und Anna Bolkiseva, die Dichter Artyom Shepel, Vyacheslav Pamurzin, Aleksey Korneev, Vladimir Zhbankov, Georgy Bartosh, Elena Barinova, Kirill Kovaldzhi, die Kritikerin Elena Safronova und andere wurden aktive Mitglieder der Gemeinschaft. Viele von den neuen Autoren kamen aus verschiedenen und weit entfernten Städten wie Minsk, Odessa, Nischni Nowgorod, Abakan, St. Petersburg.
2007 wurde bei Blick.Punkt ein Verlagsprogramm organisiert. In den Jahren 2014-2016 fand der Gedichtwettbewerb „Severnaya Zemlya“ („Nordland“) statt, dank dessen 43 junge Autoren die Möglichkeit hatten, ihre ersten Bücher zu veröffentlichen (Anna Markina, Natalya Goryashchenko und Maika Lunevskaya wurden die Gewinner des Wettbewerbs). Insgesamt wurden im Rahmen des Verlagsprogramms mehr als hundert Publikationen herausgegeben. Alle wurden in Buchhandlungen verkauft und auf Buchfestivals vom unseren Partner — dem Verlags— und Buchhandelsunternehmen „Alkor Publishers“ — präsentiert. 2007 organisierten die Redakteure von Blick.Punkt auch das Magazin „Kontrabanda“ („Schmuggel“) über die Phänomene russische und europäische Underground-Kultur. Insgesamt wurden bis 2015 31 Ausgaben gedruckt, danach wurde das Projekt digitalisiert.
2011 übernahm die lettische Dichterin Merwin Quant den Posten der Chefredakteurin vom Blick.Punkt, danach kam die weißrussische Schriftstellerin Tatyana Grinkevich. Im Jahr 2015, nach dem Tod von Tatyana, wurde Blick.Punkt von Elena Mokrushina, einer Schriftstellerin aus St. Petersburg, geleitet. Leider wurde Blick.Punkt in diesen Jahren häufig von Viren und Hackern angegriffen. Die Webseite wurde gerettet, aber sie wurde kaum funktionsfähig. Im Sommer 2021 begann die Restauration von Blick.Punkt. Am 1. Februar 2022 wurde das Projekt in einem neuen Format eröffnet und das Archiv der Publikationen von 2003-2021 ist bei Lito1.ru gespeichert.
Seit dem 24. Februar 2023 veröffentlicht Blick.Punkt nur Gedichte und Prosawerke über die tragischen Ereignisse der modernen Geschichte. Im September hat die Seite eine neue internationale Domain erhalten – Litpoint.Jrg. Wir sind stolz darauf, dass unsere Ideale während der Geschichte des Vereins unverändert bleiben — Barmherzigkeit, Menschenfreundlichkeit, friedlicher Himmel über unseren Köpfen. Machen Sie mit!

Neu in 2022

Anfang 2022 haben wir die Internet-Entwicklungstrends untersucht und unsere Erfahrung analysiert, weswegen das Konzept unserer Literaturzeitschrift erheblich verändert wurde:

  1. Seit dem 1. Februar wird der Feed von Veröffentlichungen regelmäßig. Neue Publikationen in den Hauptrubriken erscheinen täglich zur gleichen Uhrzeit (ab 24. Februar 5:30 und 14:00 Uhr).
  2. Jeder Autor kann seine Werke in zweiwöchigen Abständen einmal im Monat in jeder Rubrik publizieren.
  3. Blick.Punkt betrachtet es als seine globale Aufgabe, russischsprachige Poesie in Russland und im Ausland bekannt zu machen. Dazu systematisieren wir die Übersetzungen unserer Autoren in Fremdsprachen.
  4. Zu demselben Zweck wurde 2021 das Musikensemble «Mandelstams Garten» gegründet. Das Repertoire besteht aus Liedern, deren Songtexte von Gedichten der Autoren der Website stammen. Die Lieder werden in Russisch, Englisch und Deutsch ausgeführt.
  5. Traditionelle Orte für Autorentreffen und Dichterlesungen sind ab Sommer 2022:
    — der Platz in der Nähe des O.E. Mandelstam-Denkmals (Moskau);
    — das J. W. von Goethe-Denkmal (St. Petersburg).

Clubkonzerte, Festivals und „Wohnungskonzerte“ werden ebenfalls veranstaltet. Blick.Punkt gehört nicht zu den Massenmedien, wir sind ein Informelles Kreativverein und Internetbibliothek. Wir haben keinen offiziellen Status und werden es hoffentlich auch nie haben. Lesen Sie doch einfach die russische Literatur, im Original und übersetzt!