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Wir werden trotzdem glücklich sein

Wir werden trotzdem glücklich sein,
Trotz all dem Zorn und Kummer,
Die sich in Seelen schnell verteil´n
Und wachsen, wie ein Tumor.

Doch wenn die Menschheit irgendwann
Vom Seelenkrebs befreit wird,
Treffen wir uns alle zusamm´n
Und jubeln wir, und fei´rn wir.

Die Tage laufen schnell vorbei,
Und Monate, und Jahre.
Wir werden treu und tapfer sein
Auch wenn mal, Gott bewahre,

Die Mörderbanden zu Besuch
In uns´rem Haus erscheinen
Und zwingen uns dann, auszusuch´n,
Wer lebt und wen sie, wie ein Tuch,
Zerreißen und zerschneiden,

Wer von den beiden Kindern wird
Den letzten Krümel haben…
Wir werden mutig sein, da wir
Ans Gute immer glauben.
Wir werden glücklich sein, da wir
Ans Gute immer glauben.

Man soll jedoch aufmerksam sein,
Er kommt wahrscheinlich bald vorbei,
Er ist bestimmt schon müde,
Er hat ja keine Tage frei,
Der Todesengel – Weh und Pein
Mit rabenschwarzen Flügeln.

Nichts aus der UdSSR

Nichts von diesen sowjetischen Dingen
Werde ich jemals lieben. Das reicht!
Es hat keinen Sinn, mich zu zwingen.
Nichts aus diesem verfluchten Reich:
Plattenbau und Zuckerbäcker,
Fallschirmtürme, Schießstände und Courts…
Tja, die Krapfen waren sehr lecker,
Doch ich schmeiße sie gerne fort.
Das Plombir, die Aljonka-Tafel,
Und die Quarkriegel schmeiß´ ich weg.
Weg mit all diesen „roten“ Sachen,
Mit den Mitteln zum höheren Zweck.
Armes Land, in Ruinen liegend,
Und der „Zar“ lebt in Saus und Braus.
Alle diese festlichen Lieder
Hängen mir schon zum Hals heraus.
Dieser Birkensaft und Tarchuna,
Die Baracken auf ödem Land,
Und die Murka, so gerne gesungen…
Na, was hab´ ich noch nicht genannt?

Plattenbau – Wohnsiedlungen mit Gebäuden aus Betonfertigteilen, die nach dem Zweiten Weltkrieg weit verbreitet in osteuropäischen Städten aufgebaut wurden.
Zuckerbäcker – Architekturstil, zu dem die berühmten „Stalinschen“ Hochhäuser in Moskau gehören.
Plombir – traditionelles Speiseeis mit Sahnegeschmack.
Aljonka – eine Marke von Milchschokolade.
„Zar“ – obwohl die UdSSR eine Republik war, hat sich seit der Zarenzeit in dem „eine Person hat all die Macht“-Schema nichts besonders verändert.
Tarchuna – ein grünes Erfrischungsgetränk mit Kräuterextrakten.
Murka – eins von den bekanntesten Schlagerliedern.

Fräulein Revolution

Hallöchen, Fräulein! Wieder treff´n wir uns,
Ich kenn dich gut, versteck´ dich nicht.
Die Sucht nach Chaos und Zerschmetterung
Steht dir geschrieben im Gesicht.
Dein Bärenhunger und dein Höllenbrand
Sind viel zu groß, um sie zu still´n.
Und dein Verhalten ist mir gut bekannt –
Du willst nur ruinier´n und kill´n.
Ich kenn dich gut: in deiner Innerwelt
Gibt´s Feuer, Flammen, Qualm und Rauch.
Hier brennt ja alles, was dir nicht gefällt –
Staub gibt es in dir drinnen auch.
Und außen – wilde Tätowierungen
Und Lippenpiercing und all das.
Und neue Opfer suchst du wieder, denn
Du willst mehr Unfug, Jux und Spaß.
Doch lieber du, so jung und flott und frech;
Unbändig, wie du immer bist.
Als gnadenloser alter Folterknecht,
Für den ein Mord Routine ist.
Doch lieber so, ganz außer Rand und Band,
Mit wilden Tanzen drumherum
Bis zur Erschöpfung. Und wer das bestand,
Der findet dich und bringt dich um.

Татьяна Вольтская

* * *

Мы будем счастливы назло
Звереющему веку,
Мы сквозь морозное стекло
Увидим Марс и Вегу.

Когда же будет отменён
Мирок наш и развеян,
Ещё друг другу подмигнём,
Уверена – успеем.

Настанет вторник и среда,
Но только от испуга
Не дай нам, Господи, предать,
Не дай предать друг друга.

Когда во двор нахлынет рать –
Убийцы, отморозки,
Не приведи нам выбирать,
Кого спасать, кого отдать –
Нарезать на полоски,

Которому из двух детей
Сберечь кусок последний.
А воздух от дурных вестей
Густеет – и от бредней,
И в комнате полно гостей –
И башмаков в передней.

Но будь сегодня начеку:
Как знать – перечеркнув строку
Проспекта, взяв налево,
Быть может, тянется к звонку
Уже – как пистолет к виску –
Усталый ангел гнева.

Татьяна Вольтская

* * *

Ничего из СССРа,
Как ни бейтесь, не полюблю,
Ни дворца, ни панельки серой,
Ни закусочной на углу.

Не хочу парашютной вышки,
Не хочу вороных “марусь”,
Я, конечно, любила пышки,
Но уж как-нибудь обойдусь –

Без мороженого, без тира,
Заберите вы ваш сырок!
Ваша молодость вдоль ходила,
А моя плыла – поперёк

Этих песен, паривших гордо
Над страною в крови, в пыли,
Мне их силой пихали в горло,
И оно до сих пор болит.

Сквозь “березовый сок”, сквозь “Мурку”
Всё просвечивает барак,
Только яркий огонь в печурке
До сих пор разгоняет мрак.

Татьяна Вольтская

* * *

Привет, о дева Революция,
Таинственная визави
С холодными глазами-блюдцами,
С губами тонкими в крови.

Не притворяйся незнакомкою,
Голодным взором не смотри,
Пакетик из-под чипсов комкая, –
Я знаю, у тебя внутри –

Костры, да наледи, да нелюди,
Над ямой ржавая трава
И нас, случайно не доеденных,
Заждавшиеся жернова.

Высматриваешь
жертву робкую –
И все-таки привет тебе –
С воинственной татуировкою,
С тремя колечками в губе.

Уж лучше ты –
юна, неистова,
Со взором – вдаль из-под руки, –
Чем с их рутинными убийствами
Пожизненные старики.

Уж лучше так – с кострами, танцами
И пьянкой ночи напролёт
Над трупами. А кто останется –
Тебя разыщет и убьёт.

Родилась в Москве, сейчас живёт в Гамбурге (Германия), учится в университете на молекулярного биолога. Любит географию, музыку и языки, в свободное время переводит песни на английский и немецкий языки, пишет аранжировки.

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